Motorwassersportclub Oberspree 1912 e.V.
Bruno-Bürgel-Weg 151
12439 Berlin
Die Dahme und die Spree –
Schwestern der Mark Brandenburg
Theodor Fontane beschreibt in seinem Buch Wanderungen durch die Mark Brandenburg seine Eindrücke, als er sich im Hochsommer 1874 auf
einem Boot mit dem Namen „Sphinx“ von Köpenick über Zeuthen, Königs Wusterhausen, Prieros und Groß Köris bis zum Teupitzer See reiste:
„An der Brücke zu Cöpenick treffen zwei Flüsse beinahe rechtwinklig zusammen: die eigentliche Spree und die wendische Spree, letztere auch
die Dahme geheißen. Die wendische Spree, mehr noch als die eigentliche, bildet eine große Anzahl prächtiger Seeflächen, die durch einen
dünnen Wasserfaden verbunden sind. Ein Befahren dieses Flusses bewegt sich also in Gegensätzen, und während eben noch haffartige Breiten
passiert wurden, auf denen eine Seeschlacht geschlagen werden könnte, drängt sich das Boot eine Viertelstunde später durch so schmale
Defilés, daß die Ruderstangen nach rechts und links hin die Ufer berühren. Und wie die Breite, so wechselt auch die Tiefe. An einer Stelle
Erdtrichter und Krater, wo die Leine des Senkbleis den Dienst versagt, und gleich daneben Pfuhle und Tümpel, wo auch das flachgehendste
Boot durch den Sumpfgrund fährt. So diese Wasserstraße.“
Die Dahme ist ein circa 95 Kilometer langer Nebenfluss der Spree, der südlich des kleinen Städtchens Dahme entspringt und zunächst nach
Osten fließt. Sie bildet die Grenze zwischen Fläming und Lausitzer Grenzwall und verläuft durch den Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Bei
Golßen erreicht sie das Glogau-Baruther Urstromtal und schlängelt sich bis Märkisch Buchholz als naturbelassenes Fließ weiter nach Norden.
Dort wird ihr über den Dahme-Umflutkanal Wasser aus der Spree zugeführt, um den Spreewald vor Hochwässern zu schützen. Ab Märkisch
Buchholz ist die Dahme schiffbar und weitet sich ab Prieros zu einer Seenkette. Sie fließt durch Berlin-Köpenick, wo sie der Spree das Wasser
zurückgibt.
Mit einer Länge von etwa 400 Kilometern ist die Spree einer der längsten Flüsse in der Region Berlin-Brandenburg und spielt eine zentrale Rolle
in der Geografie und Geschichte Berlins. Ihren Ursprung hat die Spree in der Nähe von Bautzen in Sachsen, wo sie aus mehreren kleinen Bächen
und Quellen zusammenfließt. Von dort aus fließt sie in nordwestlicher Richtung durch malerische Landschaften, darunter Wälder, Wiesen und
kleine Dörfer.
Die Spree durchquert auch die Stadt Cottbus, bevor sie in die Hauptstadt Berlin gelangt. In Berlin teilt sich der Fluss in mehrere Arme und
bildet zahlreiche Kanäle, die die Stadt durchziehen und ihr ein einzigartiges Wasserstraßennetz verleihen. In Spandau mündet die Spree in die
Havel.
Die Spree hat eine reiche kulturelle Geschichte. Sie war ein wichtiger Handelsweg im Mittelalter und spielte eine zentrale Rolle in der
Entwicklung Berlins. Viele Künstler, Schriftsteller und Musiker haben sich von der Schönheit des Flusses inspirieren lassen. Heute ist die Spree
ein Symbol für die Verbindung zwischen Natur und urbanem Leben in Berlin.